DIE REISE
Aus persönlichem Interesse besuchte ich insgesamt dreiundzwanzig wissenschaftliche Einrichtungen, vor allem biomedizinische Forschungszentren, in neun verschiedenen Ländern. Die Begegnung mit den Wissenschaftlerinnen an Orten, die für sie eine besondere Bedeutung haben, sei es innerhalb oder außerhalb von Forschungseinrichtungen, schien mir der authentischste Weg zu sein, um nicht nur ihre berufliche Hingabe, sondern auch ihre persönlichen Interessen zu erfassen. Als ich ihren Erzählungen zuhörte, entdeckte ich Leidenschaften, die weit über die die wissenschaftliche Arbeit hinausgehen und sich auch auf Natur, Kunst, Geschichte, kulturelles Erbe und Abenteuersportarten erstrecken. Während meiner Reise wurde mir immer deutlicher bewusst, dass die Erkenntnisse und Leistungen dieser Wissenschaftlerinnen mit der Öffentlichkeit geteilt werden sollten. Ihre Arbeit trägt zu den jüngsten Durchbrüchen in zahlreichen Disziplinen bei, unter anderem in der Biomedizin, wie Gentherapie für genetisch bedingte Krankheiten, Stammzelltherapie für die regenerative Medizin oder neuen Krebs- therapien. Doch auch die Biotechnik, Biophysik, Neurowissenschaften und die Mathematik profitieren von ihren Forschungsansätzen.
Ich hatte die Ehre, vier herausragende Wissenschaftlerinnen und Professorinnen aus der Münchener Wissenschaftsgemeinschaft darzustellen, die am Helmholtz München, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunersches Kinderspital, Universitätsklinikum LMU München, führende Forschungsprogramme leiten. Diese bemerkenswerten Frauen, jede mit einem einzigartigen Background und einer einzigartigen Persönlichkeit, sind Expertinnen in einer Vielzahl von MINT-Bereichen. Darunter Umwelt- und molekulare Epidemiologie, Entwicklungsneurowissenschaften, Stammzellforschung, Diabetesimmunologie und Humangenetik. Sie entdecken bahnbrechende Lösungen für eine bessere Gesundheit in einer sich schnell verändernden Welt. Unter ihnen befinden sich Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München und Magdalena Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung. Annette Peters und ihr Team untersuchen die Auswirkungen der Luftverschmutzung sowie genetischer und umweltbedingter Faktoren auf die Gesundheitinsbesondere auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Magdalena Götz und ihre Gruppe konzentrieren sich auf die Aufklärung der Mechanismen der Gehirnentwicklung und Neurogenese, sowohl im sich entwickelnden als auch im erwachsenen Gehirn. Zusätzlich untersucht Carolin Daniel, eine Professorin für Immunmodulation an der LMU, die Rolle des Immunsystems bei der Entwicklung und dem Fortschreiten von Typ-1-Diabetes. Sarah Kim-Hellmuth, Ärztin, Wissenschaftlerin und Emmy-Noether-Forschungsgruppenleiterin für Humangenetik, untersucht, wie genetische Faktoren das menschliche Immunsystem beeinflussen, um besser zu verstehen, wie sich die Immunantwort bei verschiedenen Personen unterscheidet und diese Erkenntnisse in klinische Anwendungen umzusetzen.
Das Projekt zeigt VERSCHIEDENE WISSENSCHAFTLICHE KARRIEREWEGE auf und betont den Beitrag, den alle, unabhängig von der Karrierestufe, ZUM WISSENSCHAFTLICHEN FORTSCHRITT leisten können.
Es war mir ein Vergnügen, jede dieser außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen zu treffen. Unsere Begegnungen waren nicht nur einzigartig, sondern oft auch von humorvollen Momenten geprägt. Die Offenheit und das Vertrauen, mit denen ich empfangen wurde, haben mich sehr berührt. Mein aufrichtiger Dank gilt all den Forscherinnen, die an diesem Projekt teilgenommen haben, sowie all jenen, die auf verschiedene Weisen enthusiastisch dazu beigetragen haben, dieses Vorhaben zu unterstützen und es in die Realität umzusetzen.
Elisabetta Citterio
Autorin von STEM Passion
„Als Forscherin weiß ich, dass es viele Frauen gibt, die in der Wissenschaft in führenden Positionen, glücklich und erfolgreich sind. Unsere Aufgabe ist es, sie sichtbar zu machen“
ELISABETTA CITTERIO die Autorin von STEM-Passion ist selbst Molekularbiologin und Fotografin. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten konzentrieren sich auf die molekularen Mechanismen, zur Aufrechterhal- tung der Genomintegrität, die von entscheidender Bedeutung für die Krebsbekämpfung sind. Neben der wissenschaftlichen Forschung hat sie ihre Leidenschaft zur Fotografie entdeckt. Dies ist für sie eine wunderbare Gelegenheit Menschen zu begegnen und die innere Schönheit jedes einzelnen aufzeigen zu können. Sie schloss ihr Biologiestudium an der Universität Mailand ab und promovierte in Molekular-genetik an der Erasmus-Universität Rotterdam. Während ihrer wissenschaftlichen Laufbahn leitete sie Forschungsprojekte an internationalen Instituten in den Niederlanden und Italien. Derzeit ist sie außer- ordentliche Professorin für Molekularbiologie an der Link Campus Universität in Rom. Außerdem ist sie stellvertretende Redakteurin bei Life Science Editors in den USA und Gastforscherin an der Universität Milano-Bicocca in Mailand. Parallel dazu vertieft sie ihre fotografischen Fähigkeiten durch ein Studium bei Fotogram in Amsterdam und Il Diaframma – Donna Fotografa in Mailand.